Unterkühlung und Erfrieren
Unterkühlungen entstehen bei Kindern viel schneller als bei Erwachsenen. Besonders Säuglinge können noch nicht durch Zittern Wärme erzeugen. Eine Unterkühlung entsteht leicht durch feuchte Kleidung bei kalter Witterung.
Anzeichen für Unterkühlung sind Blässe oder Blauverfärbung der Haut, bei älteren Kindern Kältegefühl und Zittern. Eine Unterkühlung erkennst du am sichersten, wenn du die Körpertemperatur im Po misst. Eine Körpertemperatur von weniger als 36 °C ist auf jeden Fall kontrollbedürftig.
Erfrierungen sind örtlich begrenzte Kälteschäden als Folge mangelnder Durchblutung eines Körperteils (z. B. abschnürende Schuhe, fehlerhaftes Angurten in Tragegestellen). Die betroffene Hautpartie ist weiß und fühlt sich deutlich kalt an.
Was tun bei Unterkühlung?
- Bleib ruhig und beruhige dein Kind.
- Zieh deinem Kind nasse Kleidung sofort aus und packe es warm ein (z. B. Isolierdecke mit der silbernen Seite nach innen oder Wolldecke).
- Bewege dein Kind möglichst wenig– jede Bewegung kühlt weiter aus!
- Ist dein Kind wach und bei Bewusstsein? Gib ihm etwas Warmes zu trinken!
- Bei Herz- und Atemstillstand fängst du direkt mit Mund-zu-Nase-Beatmung und Herzmassage an. Wähle sofort den Notruf 112!
- Fahre zur nächsten Kinderarztpraxis bzw. zum Krankenhaus oder wähle den Notruf 112.
Was tun bei Erfrierung?
- Bleib ruhig und beruhige dein Kind.
- Ziehe deinem Kind beengende Kleidung aus.
- Erwärme den erfrorenen Bereich in Wasserbädern schrittweise mit aufsteigender Temperatur. Die Wassertemperatur sollte für das Kind nie unangenehm oder schmerzhaft sein.
- Bedecke die verletzte Stelle locker mit sauberen, warmen Tüchern oder Verbänden.
- Fahre zur nächsten Kinderarztpraxis bzw. zum Krankenhaus oder rufe die 112 an. Wichtig: Nimm das Impfbuch mit, u. a. zur Kontrolle der Tetanusimpfung!
Was NICHT tun?
Bei Erfrierungen nicht reiben. So entstehen zusätzliche Schäden an der Haut.
Auch keinen Alkohol zu trinken geben. Alkohol führt zwar kurzfristig zu einer erhöhten Wärmebildung. Aber er erweitert gleichzeitig die Blutgefäße und vertieft die Atmung, wodurch die Körpertemperatur weiter absinkt.