"Sei kein Smombie!!“ – Virtual-Reality-Filme machen Smartphone-Gefahren im Straßenverkehr für Jugendliche erlebbar

Innovative Verkehrserziehung mit POV-Technologie

Bonn, 13.03.2025 – Smartphone-Nutzung im Straßenverkehr lenkt von möglichen Gefahren ab. Das zeigt die Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. Demnach haben 44 Prozent der Jugendlichen bereits mindestens einen Beinahe-Unfall erlebt, während sie ihr Smartphone benutzt haben. Bei 17 Prozent waren es sogar zwei oder mehr solcher Vorfälle.*

Um das Bewusstsein für diese Gefahren zu schärfen, hat die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. nun innovative VR-Filme entwickelt, die das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert. Diese ermöglichen es Jugendlichen, sich aus der „Point of View (POV)“-Perspektive in gefährliche Verkehrssituationen hineinzuversetzen. Dabei schlüpfen sie in die Rolle des Protagonisten und erleben am eigenen Avatar die möglichen Konsequenzen der Handynutzung im Straßenverkehr.

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing: „Kindern und Jugendlichen gehört ganz besonders unsere Aufmerksamkeit. Daher liegt mir die Verkehrssicherheit der jungen Menschen sehr am Herzen. Wir wollen ihre Sicherheit stets erhöhen, sie vor den Gefahren des Alltags im Straßenverkehr schützen und sie für bestimmte Situationen sensibilisieren. Das ist mit diesen Filmen anschaulich gelungen. Sie zeigen deutlich, wie schnell ein Blick aufs Smartphone zu einem Unfall führen kann. Auch wir Erwachsene können davon lernen. Denn wer durchs Smartphone im Straßenverkehr abgelenkt ist, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen. Daher leisten die Filme einen wertvollen Beitrag, aufzuzeigen, wie sich Gefahren im öffentlichen Raum erfolgreich minimieren lassen.“

Die Kurzfilme „Party-Crasher“ und „Smombie-Girl“ greifen verschiedene Situationen auf, in denen sich Jugendliche durch die Nutzung des Smartphones im Straßenverkehr in Gefahrensituationen bringen und schließlich sogar in einen Unfall verwickelt sind. Anhand dieses virtuellen filmischen Erlebnisses können sie mögliche Gefahren besser erkennen und bewerten sowie alternative Handlungsoptionen entwickeln. Hier geht es zu den Filmen: https://www.kindersicherheit.de/echt-jetzt

"Wer einmal in der virtuellen Realität erlebt hat, wie schnell ein kurzer Blick aufs Smartphone zu einer gefährlichen Situation führen kann, wird sein Verhalten überdenken", erläutert Prof. Stefanie Märzheuser, Präsidentin der BAG.

Die Studie belegt zudem, dass mit einem höheren Informationsstand das Gefahrenbewusstsein der Jugendlichen steigt. Jugendliche, die sich gut informiert fühlen, schätzen das Risiko der Smartphone-Nutzung im Straßenverkehr deutlich kritischer ein und bewerten sie häufiger als „sehr gefährlich“. Daher setzt die BAG auf immersive Lernmethoden, um durch Erlebnisorientierung nachhaltige Verhaltensänderungen zu bewirken.

Unterrichtsmaterial für Schulen

Das Projekt geht dabei über das reine VR-Erlebnis hinaus. "Wir stellen Lehrkräften ein pädagogisches Konzept zur Verfügung, das die VR-Erfahrung in den Unterricht einbettet", betont Märzheuser. Die begleitenden Schulmaterialien - die Filme funktionieren auch ohne VR-Funktion im klassischen 16:9 Format - machen das Projekt bereits ab der 3. Klasse nutzbar. Sie umfassen:

▪ Hintergrundinformationen zur Ablenkung mit dem Smartphone im Straßenverkehr
▪ Informationen zu den (VR-)Filmen
▪ Differenzierte methodische Impulse zur Vor- und Nachbereitung
▪ Arbeitsblätter und Reflexionsaufgaben

Das Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit Fachkräften für Verkehrspädagogik und Medien entwickelt und in einer Pilotphase an ausgewählten Schulen getestet. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend: "Die Kombination aus emotionalem VR-Erlebnis und fundierter pädagogischer Aufarbeitung führt zu einer Sensibilisierung der Jugendlichen", fasst Märzheuser zusammen.
Schulen können eine VR-Brille im Rahmen eines Ausstellungsmoduls für Projekttage oder Schulfeste kostenfrei ausleihen. Weitere Informationen: https://www.kindersicherheit.de/echt-jetzt-ausstellung

* Quelle: Jugendpanelbefragung „Unfallrisiken durch Smartphone-Nutzung im öffentlichen Raum und im Straßenverkehr“ der BAG Mehr Sicherheit für Kinder, 2020.


ECHT JETZT?! - Die Initiative gegen echte Unfälle im digitalen Leben.
www.kindersicherheit.de/echt-jetzt
Die VR-Filme sind Teil der Initiative ECHT JETZT?! der BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V., gefördert durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Die Initiative klärt über die Gefahren auf, die durch Ablenkung im Straßenverkehr und im öffentlichen Raum geschehen. Sie bietet Informationen für Kinder und Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte.


Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e. V.
www.kindersicherheit.de
Die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e. V. (Bonn) informiert über die Verhütung von Kinderunfällen, gibt zahlreiche Broschüren zur Kindersicherheit heraus und veranstaltet Fortbildungen. Unterstützt durch u. a. verschiedene Bundesministerien setzt sich die BAG dafür ein, Kinderunfälle zu reduzieren, innovative Präventionsmaßnahmen für Heim und Freizeit sowie Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene voranzubringen. Mitglieder sind unter anderem Ärzte- und Sportverbände sowie Rettungsorganisationen und technische Dienstleister.


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