Fahrradhelme

Ein Fahrradhelm kann bei Stürzen vor schweren Kopfverletzungen schützen, wenn der Kopf unmittelbar auf harten Untergrund fällt oder mit einem Auto zusammenstößt.
Unfälle mit dem Rad passieren z.B. aufgrund mangelnder motorischer Erfahrungen der Kinder oder weil sie von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen werden, insbesondere bei Regen und Dunkelheit.

Helme sollten nach einem Sturz nicht mehr getragen und ausgetauscht werden!

Risiken

  • Kind klettert und tobt mit Helm, z.B. auf dem Spielplatz oder auf einem Baum und bleibt mit den Riemen des Helmes hängen (Strangulationsgefahr)
  • Helm sitzt zu locker und bietet dadurch keinen sicheren Schutz
  • Helme, die im Nacken hängen, können bei einem Sturz schwere Verletzungen hervorrufen
  • Wird der Helm zu weit in die Stirn gezogen, beeinträchtigt er möglicherweise das Sichtfeld

Worauf Sie beim Kauf achten sollten

  • Fahrradhelme sollten nicht gebraucht gekauft werden. Man kennt niemals die Vorgeschichte und das tatsächliche Alter des Helmes (Helm kann auf Dauer Schutzwirkung z.B. durch Witterungseinflüsse verlieren)
  • Nehmen Sie Ihr Kind unbedingt mit zum Helmkauf
  • Suchen Sie ein Fachgeschäft auf und lassen Sie sich beraten
  • Der Helm muss in Größe und Form zum Kopf passen. Er sitzt angenehm und srückt nicht
  • Der Helm muss auf den aktuellen Kopfumfang des Kindes passen, er ist nicht zum „Hineinwachsen“ gedacht
  • Er sitzt angenehm und drückt nicht
  • Der Kinnriemen (mindestens 15 mm breit) mit seitlichem Verschluss geht vor und hinter den Ohren entlang
  • Riemen lassen sich leicht und schnell bedienen (jedoch keine Klettverschlüsse), dürfen aber nicht während der Fahrt oder bei einem Sturz aufgehen
  • Helmverschlüsse sind abgedeckt und „zwicken“ nicht in die Haut
  • Reflektoren sorgen für bessere Sichtbarkeit
  • Der Helm sollte waagerecht auf dem Kopf sitzen (von der Seite betrachtet)
  • Eine gute Belüftung und herausnehmbare Polster erhöhen den Tragekomfort
  • Lassen Sie Ihr Kind mitentscheiden: Denn nur ein Helm, der gefällt, wird auch gerne getragen
  • Für Babys sog. Mitfahrerhelme kaufen, die über die Ohren und weiter nach hinten verlaufen
  • Gut verständliche Gebrauchsanweisung liegt vor
  • Sicherheitszeichen, z.B. GS-Zeichen, sollten vorhanden sein

Worauf Sie bei der Nutzung achten sollten

  • Kinder müssen den Fahrradhelm beim Toben und Klettern ablegen! Es besteht die Gefahr, dass sich die Kinder mit den Riemen in einem Baum oder auf einem Klettergerüst strangulieren
  • Passform und Sitz regelmäßig überprüfen und einstellen
  • Riemen immer verschließen
  • Bei jeder noch so kurzen Fahrt Helm aufsetzen
  • Helme, die bereits bei einem Unfall getragen worden sind, nicht wieder verwenden
  • Möglichst keine gebrauchten Helme benutzen
  • Seien Sie sich Ihrer Vorbildfunktion als Eltern bewusst: Wenn Sie selbst einen Helm tragen, schafft das Akzeptanz
  • Helme nach spätestens 5 Jahren erneuern (Materialermüdung)

Nützliches

Wichtig

Nach einem Sturz sollte der Helm sofort ausgetauscht werden, auch dann, wenn er keine sichtbaren Beschädigungen aufweist.

Nach zwei bis fünf Jahren sollte ein neuer Kinderhelm besorgt werden. Zum einen weil der Kinderkopf wächst  - darüber hinaus verliert der Helm aber auch durch UV-Strahlung, Feuchtigkeit etc. mit der Zeit seine Schutzwirkung.

Genaue Auskunft gibt die Bedienungsanleitung des Herstellers.

 

Norm für Fahrradhelme

DIN EN 1078: Helme für Radfahrer und für Benutzer von Skateboards und Rollschuhen

 

Rechtliches

In Deutschland gibt es keine Helmpflicht für Fahrradfahrer/innen.

In Europa haben bislang nur Finnland, Malta und Spanien eine gesetzliche Regelung zur Helmpflicht für alle Altersgruppen eingeführt. In Österreich, Slowenien oder Tschechien gibt es eine Helmpflicht nur für Kinder und Jugendliche. Unterschiedlich ist auch die Umsetzung: Eltern, die die Helmpflicht für ihre Kinder missachten, riskieren in Schweden ein Ordnungsgeld von umgerechnet 55 Euro, während Regelverstöße in Spanien mit bis zu 90 Euro Bußgeld geahndet werden können.