Zuhause und Unterwegs

Sicher in den Sommer

Sicher in den Sommer © BAG - Kind auf Krokodil im Wasser

Der Sommer gilt als unfallträchtige Jahreszeit, denn Kinder spielen viel draußen und begeben sich im Urlaub an unbekannte Orte. Alltägliche Routinen der Familie sind in der Ferienzeit aufgehoben oder verändert. 

 

Der Sommer birgt allerlei Gefahren, die in kälteren Jahreszeiten nicht oder kaum vorhanden sind: Weit geöffnete Fenster in der Wohnung, Grillen am offenen Feuer, Planschbecken im Garten oder Baustellen rund ums Haus. Wie zu jeder Jahreszeit gilt auch für den Sommer: Kinder verunglücken in jedem Alter anders – und es gibt besondere Gefahrenorte.

 

Sturzgefahr: Fenster und Balkon

Wenn am Sommerabend die Fenster weit zum Lüften geöffnet sind, sollten die Kleinen wirklich schlafen. Doch auch Kinder haben in der heißen Jahreszeit ab und zu Einschlafprobleme und stehen noch mal auf. Weit geöffnete Fenster können unbemerkt von den Eltern die Neugierde der Kleinkinder wecken und so zum Sturzrisiko werden.
Wenn Stuhl oder Blumenkübel auf dem Balkon zur Kletterhilfe werden, droht Gefahr. Da der Körperschwerpunkt von Kleinkindern weiter oben liegt als bei Erwachsenen, können sie buchstäblich kopfüber in die Tiefe stürzen.

 

Verbrennungen beim Grillen

Jeden Sommer haben Kliniken, die sich auf brandverletzte Menschen spezialisiert haben, Hochsaison. Gefährliche Grillanzünder, wie Spiritus zum Entfachen des Feuers, können zu schweren Brandverletzungen führen. Durch Verpuffung können meterhohe Stichflammen entstehen, die auch Kinder blitzschnell erfassen, wenn sie in der Nähe des Grills spielen. Deshalb grundsätzlich auf flüssige Grillanzünder verzichten!

 

Ertrinken – eine tödliche Gefahr

Sommerliches Wetter lädt zum Schwimmen ein. Unfälle in Badeseen oder an Flüssen sind besonders häufig. Aber auch der Pool, Gartenteich und sogar das Planschbecken kann für kleine Kinder zur tödlichen Falle werden! 2012 sind 33 Kinder unter 15 Jahren in Deutschland ertrunken. Kinder im und am Wasser nie aus den Augen lassen!

 

Sonnenbrand verhindern

Nicht nur im Urlaub am Meer oder in den Bergen, sondern auch im Alltag auf dem Spielplatz oder im Garten ist es wichtig, dass Eltern auf ausreichenden Sonnenschutz achten. Die Kinderhaut sollte dabei konsequent vor schädigender UVA- und UVB-Strahlung geschützt werden. Eltern wissen: Wenn die Sonne scheint, sind Kinder gerne draußen an der frischen Luft. Daher bieten Sonnenschutzmittel für Kinder mit einem besonders hohen Lichtschutzfaktor (LSF 50+) einen guten Schutz.  Tragen Sie Sonnenschutzmittel reichlich auf. Tragen Sie Sonnenschutzmittel über den Tag verteilt immer wieder auf. Auch Kleidung bietet einen guten Schutz und achten Sie auf eine Kopfbedeckung, die auch die Ohren und den Nacken schützt. Ziehen Sie sich in der Mittagshitze in den Schatten zurück.

 

Unfälle auf Baustellen

Eine neue Terrasse hier, eine kleine Mauer dort: Der Sommer ist eine beliebte Baustellenzeit für Heimwerker. Kein Problem, wenn draußen spielende Kinder nicht in die „Gefahrenzonen“ geraten und von gefährlichen Geräten ferngehalten werden. Viele Baustellen sind in der Sommerzeit nicht ausreichend gesichert.

Babys: Immer eine Hand am Kind, besonders am Wasser!

Grundsätzlich müssen Mütter und Väter von Kindern unter drei Jahren wissen, dass sie eine 24-stündige Aufsichtspflicht haben, also die Kleinen keinen Moment aus den Augen verlieren dürfen.

Kleinteile können für die Kleinsten gefährlich werden, wenn sie diese in den Mund nehmen, verschlucken und in Erstickungsgefahr geraten. Ein Sicherheitscheck der Ferienwohnung einschließlich fremder Geräte und Spielsachen ist ratsam!

Kleinkinder und Kindergartenkinder: Stürze aus der Höhe verhindern! Schwere Unfälle durch Stürze aus der Höhe – wie zum Beispiel aus dem Fenster oder auf dem Spielplatz – kommen in diesem Alter immer wieder vor. Wenn es heiß ist, werden Fenster geöffnet und dabei vergessen, dass kleine Kinder in kurzen unbeobachteten Augenblicken auf die Fensterbank klettern und in die Tiefe fallen können. Eltern sollten deshalb Kinder nie alleine im Raum lassen, sobald das Fenster offen ist und stets Fensterriegel verwenden.

Für den Spielplatzbesuch gilt: Um Kleinkinder beim Klettern nicht zu überfordern, sollten nur solche Geräte aufgesucht werden, bei denen die Kleinen selbständig hinauf und hinunter klettern können, dann ist die Sturzgefahr schon fast gebannt.

Grundschulkinder haben häufig physische Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie schneller machen als der eigene Kopf denken kann. Fahrradunfälle kommen unter Grundschülern häufig vor. Ein weiteres Risiko lauert, wenn sie ihre Schwimmfähigkeit falsch einschätzen. In diesem Alter ertrinken im Sommer immer wieder Kinder, weil sie beim Baden in Flüssen und Seen ihre Fähigkeiten überschätzen und Situationen falsch bewerten.

Kinder im Grundschulalter sollten nie alleine in Flüssen und Seen baden, sondern nur in Begleitung von Erwachsenen und an Stellen, wo das Baden ausdrücklich erlaubt ist.

Dass Buddeln und Höhlen graben – ein beliebter Freizeitspaß für Kinder – zur tödlichen Gefahr werden kann, hat der Erstickungsunfall im Sand auf Amrum gezeigt. Deshalb sollten Eltern mit ihren Kindern klare Spielregeln während der Ferienzeit vereinbaren wie zum Beispiel: Genau besprechen, wo gespielt wird sowie nur zu zweit spielen und regelmäßige Treffen mit den Erwachsenen verabreden!