07.05.2015

Muss es Plastik sein? Sie haben die Wahl!

Muss es Plastik sein? Sie haben die Wahl!

Immer wieder hört man von Bisphenol A. Und meistens in Verbindung mit Plastik. Nun hat Frankreich die Verwendung von Bisphenol A in Lebensmittelverpackungen verboten. Doch was ist Bisphenol A, wie gefährlich ist es und wie kann man es vermeiden?

Wie gefährlich ist Bisphenol A?

Bisphenol A oder kurz BPA ist ein Umwelthormon. Schon geringste Mengen reichen aus, um das menschliche Hormonsystem ziemlich durcheinander zu bringen. BPA kann nicht nur zu Unfruchtbarkeit von Männern und Frauen führen, sondern auch das Risiko für chronische Krankheiten erhöhen. Vor allem Schwangere und deren ungeborene Kinder reagieren besonders sensibel auf BPA. 

EU hat Grenzwerte drastisch reduziert

Die EU Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im Januar 2015 den Grenzwert für die als unbedenklich geltende tägliche Aufnahme von Bisphenol A durch den Menschen von bisher 50 Mikrogramm auf 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag gesenkt. In Frankreich ist seit Januar 2015 die Verwendung von Bisphenol A in Lebensmittelverpackungen gänzlich verboten. Verbraucherschutzminister von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein fordern nun die Bundesregierung auf, Bisphenol A für die Herstellung von Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, zu verbieten. 

BPA-freie Produkte nicht immer unbedenklich

Ein Verbot von BPA im Lebensmittelkontakt könnte dazu führen, dass Hersteller auf andere Stoffe ausweichen. Seit bekannt wurde, wie schädlich BPA ist, werben immer mehr Hersteller mit BPA-freien Produkten. Leider bedeutet aber BPA-frei nicht unbedingt auch unbedenklich. Denn das Bisphenol A wird häufig durch Bisphenol S und Bisphenol C ersetzt. Bislang fehlen Studien, die wirklich belegen, dass diese beiden Chemikalien tatsächlich ungefährlicher sind.

Muss es immer Plastik sein?

Es klingt, als sei der Verzicht auf Plastik die einzige Lösung. Solange es um Getränke und flüssige Lebensmittel geht, trifft dies zu. Wieder einmal zahlt es sich aus, nicht erst auf die Entscheidungen der Behörden zu warten, sondern selbst entsprechende Entscheidungen zu treffen:

  •     Kaufen Sie Ihre Lebensmittel am besten frisch und unverpackt.
  •     Meiden Sie Konserven jeder Art.
  •     Lassen Sie Ihre Kinder keine Getränke aus Plastikflaschen und Dosen trinken.
  •     Kaufen Sie Wasser und andere Flüssigkeiten in Glasflaschen.

Überdenken Sie, an welchen Stellen im Haushalt und im täglichen Leben sich Plastik durch andere Materialien sinnvoll ersetzen lässt, z.B. Schnuller, Beißringe, Trinkflaschen oder Spielzeug.