04.11.2016

Isofix-Basis mit Mängeln, Reboarder nicht sicherer und 3 Sitze mangelhaft

Isofix-Basis mit Mängeln, Reboarder nicht sicherer und 3 Sitze mangelhaft

Das sind Erkenntnisse des aktuellen Autokindersitze-Tests der Stiftung Warentest. Das Oktober-Update bringt außerdem Ergeb­nisse für 16 brandneue Sitze – mit Licht und Schatten: Ein Sitz für güns­tige 49 Euro ergatterte das Test­urteil "gut". Drei Sitze fallen krachend durch – aufgrund dramatischer Sicher­heits­probleme.

Isofix-Basis mit Problemen

Die Isofix-Basis Recaro-fix fiel durch konstuktive Mängel im Prüflabor auf. Der Kindersitz löste sich bei einem Frontalaufprall von der Basis, da die Halteklammern versagten. Im Auto wäre das Kind samt Sitz gegen den Vordersitz oder die Windschutzscheibe geprallt. Der Hersteller hat sofort reagiert und den Verkauf gestoppt.

Reboarder - Rückwärts gerichtete Sitze doch nicht sicherer?

Pauschale Rückschlüsse von der Ausrichtung der Babyschalen bzw. Autokindersitze auf die Unfallsicherheit sind laut Stiftung Warentest unzulässig. Für die Kleinsten empfiehlt sich eine Babyschale oder ein mitwachsender Sitz, in dem sie entgegen der Fahrtrichtung transportiert werden. Babys und Kleinkinder sollten bis zum Alter von mindestens 15 Monaten rückwärts gerichtet transportiert werden. Der Umstieg auf vorwärts gerichtete Sitze sollte frühestens erfolgen, wenn das Kind frei laufen kann, so die Experten der Stiftung Warentest. Ob vorwärts- oder rückwärtsgerichtete Sitze bei einem Unfälle sicherer sind, hängt von der Unfallsituation ab - je nachdem ob der Aufprall seitlich oder frontal erfolgt. Da dies nicht vorhersehbar ist, bringen beide Modelle ihre Vor- und Nachteile mit.

3 Kindersitze werden "mangelhaft" bewertet

Neben dem Kindersitz Recaro Optia mit Isofix-Basis Recaro fix haben zwei weitere Sitze die Bewertung "mangelhaft" erhalten. Der Nuna Rebl scheiterte im Crashtest. Der i-Size Reboarder riss sich beim Aufprall von seinem Untergestell los. 

Der Diono Radian 5 ist als mitwachsender Sitz bis 25 Kilogramm nach der Norm ECE R 44 gebaut. Es war den Testern der Stiftung Warentest allerdings nicht möglich, ein größeres Kind mit den Hosenträgergurten des Sitzes zu sichern. Beim Einbau entgegen der Fahrtrichtung stützt er sich am Vordersitz ab, was unter Umständen zu Problemen am Vordersitz führen kann, da dieser mitunter für solche Lasten nicht ausgelegt ist. Damit gefährdet dieser Sitz nicht nur das Kind sondern auch die Fahrerin und den Fahrer bzw. die Beifahrerin und den Beifahrer.

Die Stiftung Warentest prüft die Sicherheit der Autokindersitze in aufwendigen Crashtests. Anhand der konkreten Testergebnisse ist eine Einschätzung der Sicherheit, der Handhabung und Ergonomie sowie der möglichen Schadstoffbelastung von Autokindersitzen für die Verbraucherinnen und Verbraucher möglich.

Die Tests von Autokindersitzen zählen zu den aufwändigsten und teuersten Untersuchungen im Repertoire der Stiftung Warentest. Aus Sicht der BAG sind aber der praktische Nutzen der Testergebnisse für Eltern und deren Nachwuchs sowie die vielen Tipps und Informationen zum Thema Kindersicherheit sehr wichtig und rechtfertigen diesen Aufwand  in jedem Fall!

Kindersitze im Test – Stiftung Warentest erweitert ihre Testdatenbank: