Zuhause und Unterwegs

Ersticken – Gefahr durch Kleinteile, Kordeln und Decken

Ersticken – Gefahr durch Kleinteile, Kordeln und Decken Murmeln und Co.

Tödliche Unfälle durch Ersticken passieren durch das Einatmen ("Aspiration") von Kleinteilen, durch das Zulegen der Atemwege mit Decken o.ä. oder durch das Einschnüren des Halses ("Strangulation") mit Bändern oder Kordeln. Aber auch eine Atemluftverknappung in sehr kleinen geschlossenen Räumen, wie z. B.  Wäschetrockner, Wandschrank oder Truhe, kann zu ersticken führen.

Im Säuglingsalter nehmen Kinder fast alles in den Mund, was sie zu fassen bekommen, um es mit Lippen und Zunge ausgiebig zu erforschen. Dies gilt auch für herumliegende Kleinteile, die zur Erstickungsgefahr werden können, wenn sie kleiner als ein Tischtennisball sind. Häufig verschluckt werden Münzen, Knöpfe, Magneten, Erdnüsse. abnehmbare Kleinteile an Kinderspielzeug und zunehmend auch Knopfbatterien. Aber auch beim Spielen mit der Puderdose auf dem Wickeltisch besteht durch das Einatmen von Puder Erstickungsgefahr.

Tipps

  • Achten Sie darauf, dass sich keine kleinen Gegenstände im und am Kinderbett befinden.
  • Stellen Sie keine Puderdose auf den Wickeltisch.
  • Kontrollieren Sie Spielzeug für kleine Kinder auf scharfe Kanten, abnehmbare oder sich lösende Kleinteile. Hersteller kennzeichnen entsprechende Produkte mit dem Warnhinweis "Nicht für Kinder unter 3 Jahren!"
  • Wenn jüngere und ältere Geschwister zusammen in einem Raum spielen, achten Sie darauf, dass kleinere Kinder nicht an Spielsachen der älteren herankommen.

Für Säuglinge besteht die größte Erstickungsgefahr in ihrem Bettchen. Kopfkissen und voluminöse Decken können über den Kopf des Kindes rutschen und die Atmung behindern. Ebenso bergen Tücher, Windeln, Felle, Stofftiere und Spielzeug im Kinderbett die Gefahr des Erstickens. Nicht ungefährlich für Säuglinge ist auch das elterliche Bett, in dem sie von den sich im Schlaf bewegenden Erwachsenen – und völlig unbemerkt von ihnen – erdrückt oder erstickt werden können.

Für kleine Kinder sind Plastiktüten eine besondere Gefahrenquelle: Über den Kopf gezogen, legen sie sich mit jedem Atemzug fester auf das Gesicht und das Kind kann sich aus dieser luftdichten Abdeckung nicht selber befreien.

Tipps

  • Verwenden Sie keine Kissen und Decken im Kinderbett.
  • Ziehen Sie dem Säugling zum Schlafen einen Schlafsack an.
  • Kinder so früh wie möglich ans eigene Bettchen gewöhnen und sie nach nächtlichen Stillphasen wieder dorthin zurück legen.
  • Bewahren Sie Kinderspielzeug nicht in Plastiktüten auf.
  • Halten Sie Plastiktüten unter Verschluss.

Häufig führen Abschnürungen der Atemwege durch Bänder oder Schnüre, die sich in Halsnähe befinden und sich unerwartet zuziehen, zum Ersticken, weil das Kind damit spielt, daran hängen bleibt oder stürzt. Besonders gefährlich für Säuglinge sind überlange Schnullerketten, Kordeln und Bänder in der Schlafumgebung, z. B. an Bettnestchen, Spieluhr oder Mobile. Für ältere Kinder stellen Kordeln an Kinderbekleidung, Riemen und Gurte an Fahrradhelm, Rucksackbänder sowie Schlüsselbänder ein erhöhtes Unfallrisiko dar: Leicht können sich diese beim Klettern und Toben in Spalten von Spielplatzgeräten verfangen, mit der Folge, dass Kinder daran hängenbleiben, stürzen und sich damit die Luft abschnüren.

Tipps

  • Achten Sie auf Bänder und Schnüre in der Schlafumgebung des Kindes.
  • Befestigen Sie Schnullerketten nur an der Kinderkleidung – nah am Körper.
  • Verlängern Sie Schnullerketten nicht durch Eigenkonstruktionen.
  • Fahrradhelm auf dem Spielplatz immer absetzen.
  • Entfernen Sie Kordeln und Bänder aus Kinderkleidung.
  • Nehmen Sie Ketten und Schlüsselbänder beim Klettern und Toben ab.

Große Haushaltsgeräte, wie Wäschetrockner, Waschmaschine oder Geschirrspülmaschine aber auch Truhen oder Wandschränke, laden kleine Kinder beim Versteckspielen zum Hineinklettern ein. Wird ein Kind in einer Truhe oder Waschmaschine eingeschlossen, kann es sich nicht selbst befreien und es besteht die Gefahr, dass es erstickt.

Tipps

  • Halten Sie Türen von Großgeräten, wie Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler immer verschlossen.
  • Halten Sie Truhen und Schränke immer verschlossen und - falls möglich - gesichert.

Diese Tipps ersetzen jedoch nicht die elterliche Aufsichtspflicht!