05.11.2015

Bundesregierung beschließt einen Gesetzentwurf zum Verbot von E-Zigaretten bei Kindern und Jugendlichen

Initiative "Be Smart - Don’t Start" will Schulklassen aufklären

Bundesregierung beschließt einen Gesetzentwurf zum Verbot von E-Zigaretten bei Kindern und Jugendlichen © tibanna79 - fotolia.com

Die Bundesregierung hat am gestrigen Mittwoch einen Gesetzentwurf zu einem Verkaufsverbot von E-Zigaretten und E-Shishas an Kinder und Jugendliche beschlossen. Damit soll verhindert werden, dass sie mit dem Rauchen anfangen. Harmlos ist die Benutzung dieser Geräte nicht, das belegen Studien

 

E-Zigaretten nichts für Kinder und Jugendliche

Während der Zigarettenkonsum bei Kindern und Jugendlichen erfreulicherweise zurückgeht, ist ein Zuwachs bei den E-Zigaretten und E-Shishas festzustellen. Doch "E-Zigaretten und E-Shishas gehören nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen!", stellt Bundesfamilienministerin Manuela Schleswig klar und möchte mit ihrer Gesetzesinitiative ein Bewusstsein schaffen, welche Gefahren der Konsum von E-Zigaretten und E-Shishas mit sich bringen. 

 

Jeder fünfte Jugendliche hat schon einmal gedampft

Eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ergab, dass in Deutschland jeder fünfte Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren schon einmal eine E-Shisha und jeder siebte eine E-Zigarette probiert hat. 11,3 Prozent der Jugendlichen hätten eines der beiden Produkte genutzt, ohne jemals eine Tabakzigarette geraucht zu haben. Das zeigt, welche die Anziehungskraft E-Shishas und E-Zigaretten auf Kinder und Jugendliche ausüben. 

 

Rauch von E-Zigaretten verändert Gene

Die Forschungslage zu Gesundheitsgefahren durch E-Zigaretten ist nach wie vor unbefriedigend und Langzeituntersuchungen fehlen gänzlich. Unübersichtlich ist auch die Lage bei den verschiedenen aromatischen Zusatzstoffen. In einzelnen Proben konnten Lebensmittelbehörden toxische Stoffe nachweisen. Darüber hinaus gab es eine Studie, veröffentlicht 2014 in "Nature", die zeigte, dass menschliche Bronchialzellen, die in vitro gezüchtet wurden, sich durch Benebelung mit Dämpfen von E-Zigaretten, genetisch veränderten. Damit verhielten sich die Zellen ähnlich wie bei Benebelung mit normalem Zigarettenrauch.

 

Initiative "Be Smart - Don’t Start" will Schulklassen aufklären

Der bundesweite Wettbewerb "Be Smart – Don’t Start" für rauchfreie Schulklassen findet vom 16. November 2015 bis zum 29. April 2016 statt. Durch die Teilnahme bei dem Wettbewerb soll Schülerinnen und Schülern ein Anreiz gegeben werden, gar nicht erst mit dem Rauchen anzufangen. Er richtet sich daher besonders an 6. - 8. Klassen, in denen noch nicht geraucht wird oder nur wenige Schülerinnen und Schüler rauchen. Der Wettbewerb kann auch bereits in der 5. Klasse durchgeführt werden, wenn Rauchen schon ein Thema in der Klasse ist. 

 

Rauchfrei sein heißt: Die Klasse sagt "Nein“

Rauchfrei sein heißt, die Klasse sagt "Nein" zu Zigaretten, E-Zigaretten, Shishas, E-Shishas, Tabak und Nikotin in jeder Form. Für besonders kreative Aktionen gibt es in vielen Bundesländern Sonderpreise. Diese können auch Klassen erhalten, die aus dem Wettbewerb ausgeschieden sind. Wenn Schulklassen eine kreative Aktion einreichen möchtet, senden sie diese direkt an die Ansprechpartner im jeweiligen Bundesland, denn dort werden am Ende des Wettbewerbs auch die Preise für den Kreativwettbewerb vergeben.

Weitere Informationen: https://www.besmart.info/

 

 

Unser Tipp:

Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren von E-Zigaretten und Tabakerzeugnissen und erklären Sie ihnen, warum sie es besser unterlassen sollten zu dampfen oder zu rauchen. E-Shishas und E-Zigaretten sind gesundheitlich nicht unbedenklich! Gesund ist nur der Verzicht auf jegliche Form des Rauchens.