12.09.2014

Pilzsaison

Selber frische Pilze aus dem Wald sammeln: Lecker, aber Vorsicht!

Pilzsaison Vater und Tochter gehen in den Wald zum Pilze suchen. Ramona Heim (fotolia.de)

Bonn, 12. September 2014. Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder warnt vor dem leichtfertigen Verzehr von selbst gesammelten Pilzen.

Für einen Laien und erst recht für Kinder ist es schwer, einen giftigen Pilz von einem ungiftigen Pilz zu unterscheiden. Zwar sind die meisten Pilze, die bei uns im Wald wachsen, nicht giftig, jedoch kann es beim Verzehr von giftigen Pilzen schon nach kurzer Zeit zu lebensbedrohlichen körperlichen Reaktionen kommen.

„Bevor man selbst auf Sammeltour geht, sollte man sich unbedingt erst zusammen mit einer Pilzfachfrau oder einem Pilzfachmann auf die Suche begeben“ rät Inke Ruhe von der BAG. Es gibt verschiedene Anbieter, u.a. Volkshochschulen, die Pilzseminare und Pilzexkursionen in den Wald anbieten. Vorteile gegenüber der Bestimmung mit einem Buch ist, dass der Experte anhand der gefundenen Pilze genau beschreiben kann, woran man ungiftige von giftigen Pilzen unterscheiden kann. So wird z.B. der extrem giftige Grüne Knollenblätterpilz sogar häufig mit Champignons verwechselt, weil seine Hutfarbe nicht immer grün, sondern auch weiß sein kann. Schon ein Teil eines Knollenblätterpilzes kann bei einem Kind zum Tode führen.

Wie groß die Verunsicherung in der Bevölkerung ist, zeigt sich auch darin, dass sich in der Herbstzeit die Anrufe in den Giftnotrufzentralen häufen. Das Giftinformationszentrum Nord rechnet in diesem Jahr sogar mit einer Verdopplung der Anruferzahl wegen Verdachtsfällen von Pilzvergiftungen. Der warme und feuchte August hat die Pilze kräftig wachsen lassen, und das wiederum verleitet auch unerfahrene Menschen zum Sammeln und Verzehren.

Wer nach einer Pilzmahlzeit unter Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen leidet, sollte sofort den Notarzt rufen oder sich an den Giftnotruf wenden. Reste der betreffenden Pilze sollten unbedingt aufgehoben werden, um sie ggf. bestimmen zu können. Telefonisch werden keine Pilzbestimmungen vorgenommen. Der Giftnotruf versorgt die Anrufer mit wichtigen Informationen zur Ersten Hilfe oder zu Pilzsachverständigen oder Fachärzten.

Einige Tipps zur Vorbeugung von Pilzvergiftungen

  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Gefahren von selbstgepflückten Pilzen.
  • Sammeln und essen Sie niemals Pilze, die Sie nicht kennen.
  • Die Bestimmung von Pilzen mit Büchern oder Apps für Smartphones ist für Laien gefährlich.
  • Wer sich mit Pilzen nicht auskennt, sollte grundsätzlich nur im Geschäft gekaufte Pilze verzehren.
  • An manchen Orten gibt es Pilzvereine und -Experten. Sie bieten Beratungen und Exkursionen an. Bevor Sie Pilze sammeln sollten Sie nicht nur die essbaren Pilze, sondern auch die Verwechslungsgefahren zu den giftigen Arten kennen.
  • Die meisten Pilze sind im rohen Zustand unbekömmlich – einige sogar giftig. Deshalb: Pilze gekocht verzehren (außer z.B. Champignons).
  • Pilze immer frisch, d.h. innerhalb von ein bis zwei Tagen nach dem Sammeln oder Kaufen verzehren.
  • Pilze bis zum Verzehr nicht in Plastikverpackungen, sondern kühl, trocken und luftig lagern.

Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. mit Sitz in Bonn ist ein bundesweit tätiger Verein. Die BAG informiert auf ihrer Webseite www.kindersicherheit.de über Kinderunfälle und deren Verhütung und gibt zahlreiche Broschüren zur Kindersicherheit heraus. Unterstützt durch u.a. das Bundesministerium für Gesundheit setzt sich die BAG dafür ein, Kinderunfälle zu reduzieren, innovative Präventionsmaßnahmen für Heim und Freizeit sowie Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene voran zu bringen. Mitglieder sind unter anderem Ärzte- und Sportverbände sowie Rettungsorganisationen und technische Dienstleister.

Pressekontakt
Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Karoline Becker, Tel. 0228/2072727
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