22.04.2015

E-Zigaretten bei Kindern und Jugendlichen immer populärer

Besonders gefährdet: Kinder und Jugendliche die nicht rauchen.

E-Zigaretten bei Kindern und Jugendlichen immer populärer © tibanna79 - fotolia.com

 

Besonders Kinder und Jugendliche die bisher nicht rauchen, greifen eher zur E-Zigarette. Dies belegt nun eine Untersuchung der Universität von Cardiff. Der Untersuchungsleiter Dr. Graham Moore sagte in einem Interview mit der britischen Tageszeitung The Independent: "Es gibt momentan einige Bedenken, dass E-Zigaretten eine neue Generation an nikotinabhängigen Kindern und Jugendlichen erzeugt" und merkt an "wir wissen momentan noch wenig über die Gefahren von E-Zigaretten".

 

Kinder greifen fast vier mal häufiger zur E-Zigarette

Die Ergebnisse der Studie stammen aus zwei Untersuchungen an 150 Schulen in Wales, die das online Journal BMJ Open veröffentlichte. Die Studie zeigt, dass bei den 10-11 Jährigen fast viermal häufiger zu E-Zigaretten als zu Tabakerzeugnissen gegriffen wird. So haben 5,8 % der Kinder in dieser Altersgruppe schon einmal eine E-Zigarette probiert, aber nur 1,6 % Tabakerzeugnisse. 

 

Keine Unterschiede bei Geschlecht und Herkunft

Bei den 11-16 jährigen haben 12,3 % eine E-Zigarette probiert. Es zeigten sich keine Unterschiede bei Geschlecht oder ethnischer und sozialer Herkunft. Damit stehen die E-Zigaretten im Kontrast zum "traditionellen Rauchen" und sind ein Anreiz bei allen Jugendlichen.

 

E-Zigaretten - eine unterschätzte Gefahr!

Wie gefährlich E-Zigaretten wirklich sind, lässt sich nicht mit Sicherheit belegen: "Es scheint ziemlich unwahrscheinlich, dass E-Zigaretten so gefährlich sind wie Tabakerzeugnisse", so Dr. Graham Moore, "dies bedeutet aber nicht, dass sie unbedenklich sind."

Auch nikotinfreie E-Zigaretten enthalten Inhaltsstoffe, die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen, darunter Vernebelungsmittel, wie Propylenglykol, Chemikalienzusätze, pharmakologische Wirkstoffe und verschiedene Duft- und Aromastoffe.

Experten befürchten, dass jahrelange Präventionsbemühungen gegen das Rauchen zunichte gemacht werden. Auch ohne den Wirkstoff Nikotin sehen sie eine Einübung in Verhaltensmuster. Die E-Zigarette oder auch die E-Shisha können zur Einstiegsdroge werden: Zunächst werden nikotinfreie Liquids ausprobiert. Danach wird auf nikotinhaltige Liquids umgestiegen oder auf Zigaretten.

 

Unser Tipp:

Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren von E-Zigaretten und Tabakerzeugnissen und erklären Sie ihnen, warum sie es besser unterlassen sollten zu dampfen oder zu rauchen. Die gesundheitliche Unbedenklichkeit ist nicht erwiesen. Gesund ist nur der Verzicht auf jegliche Form der Zigarette.

 

Mehr zum Thema finden Sie in unserem Forum

http://www.forum-kindersicherheit.de