Fehlerstrom - FI-Schalter

Umgangssprachlich wird der Fehlerstrom-Schutzschalter "FI-Schalter" genannt. Das „F“ steht dabei für "Fehler" und das „I“ für das Formelzeichen der elektrischen Stromstärke.

FI-Schalter unterbrechen den Stromkreis, sobald es zu einer Abweichung der elektrischen Spannung im Stromschaltkreis kommt, z.B. wenn ein Kind in die Steckdose fasst oder ein Fön in das Badewasser fällt. Durch den FI-Schalter können Kinder, die unbemerkt mit elektrischen Geräten oder an Steckdosen spielen, vor Stromunfällen geschützt werden. Die ganz normale Haussicherung schützt nicht vor einem lebensgefährlichen Stromschlag, sondern lediglich die Leitungen vor Überlastung (z.B. Kabelbrand).

Verfügt Ihre Elektroinstallation über keinen FI-Schalter, können einzelne Wohnräume mit mobilen Schutzschaltern nachgerüstet werden.

In Neubauten sind FI-Schalter seit 2009 vorgeschrieben.

Risiken

  • Damit die Kontakte des Schutzschalters nicht „kleben“, sollte er regelmäßig ausgelöst werden. Dazu öffnen Sie den Sicherungskasten und lokalisieren den Schalter.
  • Löst der Schutzschalter beim Test nicht aus, lassen Sie ihn möglichst bald von einem Elektro-Fachbetrieb nachsehen und ggf. ersetzen. Selbst sollten Sie in keinem Fall daran arbeiten.

Worauf Sie beim Kauf achten sollten

  • Lassen Sie sich bei der Anschaffung des Fi-Schalters von einer Fachperson beraten
  • Der Einbau muss von einer Fachperson durchgeführt werden

Worauf Sie bei der Nutzung achten sollten

Sichern Sie 

  • Ihre ganze Wohnungmit einem zentralen FI-Schalter im Sicherungskasten
  • Nur ein intakter FI-Schutzschalter bietet einen wirksamen Schutz. Deshalb sollte die Funktionalität regelmäßig überprüft werden, indem die Test-Taste (auf dem Foto der kleine blaue Knopf rechts unten) des FI-Schutzschalters (befindet sich im Sicherungskasten) gedrückt wird

  • Wenn eine zentrale Sicherung nicht möglich ist oder nicht umgesetzt werden kann, lassen sich einzelne Steckdosen mit einem FI-Schutzstecker (RCD Stecker) sichern (z.B. im Badezimmer, im Garten).

 

 

Nützliches

Gut zu wissen

Lassen Sie den FI-Schalter von einer Fachperson auswählen und installieren! Auch wenn der Einbau vermeindlich einfach ist: Es gibt viele unterschiedliche Modelle und Ausführungen. Nur der passende und richtig installierte FI-Schalter bietet den ausreichenden Schutz!

 

Normen

Die DIN VDE 0100-100 ist anzuwenden für elektrische Anlagen (z.B. Wohn-, Gewerbe- und öffentliche Anwesen). Sie besagt, dass Personen und Nutztiere vor Gefahren zu schützen sind, die beim Berühren unter Spannung stehender Teile von elektrischen Anlagen entstehen können.

 

Rechtliches

  • Seit Februar 2009 muss in jedem neu eingebauten Steckdosen-Stromkreis auch ein FI-Schutzschalter stecken.
  • Bereits seit 1984 sind die Schutzschalter für Feuchträume in Neubauten Pflicht.
  • Eine Nachrüstpflicht für ältere Anlagen gibt es bisher allerdings nicht. Das heißt, in älteren Wohngebäuden und Altbauten sollte immer kontrolliert werden, ob ein FI-Schalter vorhanden ist und ggf. nachgerüstet werden!
  • Mieter einer Wohnung, die noch nicht mit einem FI-Schutzschalter ausgerüstet ist, können das Nachrüsten nicht von ihrem Vermieter verlangen, da es keine gesetzliche Nachrüstpflicht gibt
  • Mieter können aber auf eigene Kosten einen FI-Schalter einbauen lassen - wenn zuvor der Vermieter um Zustimmung gefragt wurde. Dieser darf seine Zustimmung nicht grundlos verweigern. (LG Berlin 2002)