07.12.2010

Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder zum Tag des brandverletzten Kindes:


Heute am „Tag des brandverletzten Kindes“ weist die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. auf die folgenschweren Verletzungen hin, die Kinder durch Feuer und Hitze erleiden können. Gerade Kinder unter fünf Jahren sind besonders häufig von solchen thermischen Verletzungen betroffen. Dabei sind Unfälle dieser Art zu einem großen Teil vermeidbar. Damit Erwachsene lernen, umsichtig und verantwortungsbewusst mit riskanten Situationen umzugehen, unterstützt die BAG den Aktionstag von Paulinchen - Initiative für brandverletzte Kinder e.V.

„Obwohl wir über die Risikogruppen und das Unfallgeschehen mittlerweile gute Informationen haben, wird in Deutschland für die Verhütung von Verbrennungen und Verbrühungen nicht genug getan. Der Tag des brandverletzten Kindes ist ein wichtiger Schritt, es sollten aber weitere Aufklärungskampagnen und Präventionsmaßnahmen, mit Förderung durch Politik und Wirtschaft, folgen, “ erklärt Martina Abel, Geschäftsführerin der BAG heute in Bonn.

Dass Handlungsbedarf besteht, belegt eine aktuelle Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes zu Verletzungen bei Kindern und Jugendlichen. Demnach ist die Häufigkeit von schweren Verbrennungen und Verbrühungen im Gegensatz zu anderen Unfallarten, wie zum Beispiel Verkehrsunfällen, im letzten Jahrzehnt nicht zurückgegangen. Die Rate der Kinder, die wegen einer thermischen Verletzung behandelt werden müssen, stagniert in Deutschland seit 2000 auf hohem Niveau: Jedes Jahr müssen mehr als 30.000 Kinder unter 15 Jahren mit thermischen Verletzungen ärztlich versorgt werden. Besonders alarmierend ist, dass mehr als drei Viertel aller schwer verletzten Kinder jünger als fünf Jahre sind. Die Kleinsten haben also das größte Risiko! Außerdem müssen sie mit Verbrennungen und Verbrühungen besonders lange im Krankenhaus bleiben: Ein- bis Vierjährige im Durchschnitt etwa sechs Tage. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Verweildauer bei Gehirnerschütterungen beträgt für diese Altersgruppe zwei Tage.

Besonders gefährdet, sich zu verbrennen oder zu verbrühen, sind kleine Kinder, wenn

  • sie sich hochzuziehen beginnen, an Kabeln, Tischdecken oder Töpfen ziehen und dabei heiße Gegenstände oder Flüssigkeiten herunterreißen oder mit den Händen an heiße Flächen fassen,
  • sie mit Kerzen, offenem Feuer oder heißen Flüssigkeiten unbeaufsichtigt sind und
  • gefährliche Elektrogeräte wie Wasserkocher, Friteuse, Samowar für Kinder leicht erreichbar sind.


Der Tag des brandverletzten Kindes soll auf die vielen brandverletzten Kinder aufmerksam machen und zeigen, was passieren kann und wie Unfälle verhindert werden können. Informationen zu diesem neuen Gesundheitstag, der von nun an jährlich wiederholt werden soll, gibt es auf der Webseite www.tag-des-brandverletzten-kindes.de. Betroffene Familien können bei Paulinchen e.V. eine umfassende Beratung und Begleitung erhalten siehe www.paulinchen.de. Paulinchen e.V. gehört zu den Gründungsmitgliedern der BAG und gibt viele wichtige Impulse zur Unfallprävention bei thermischen Verletzungen.