Zuhause und Unterwegs

Hundebisse vermeiden

Hundebisse vermeiden Bild eines Hundes mir geöffnetem Maul Hund

Hunde gehören zum Alltag der Menschen. Seit Jahrtausenden leben sie mit ihnen zusammen, damals als Jagdgefährte, heute als Mitglied der Familie.

Hunde sind diejenigen Tiere, die sich am besten an die menschlichen Gewohnheiten angepasst haben. Sie haben es gelernt, Sprache und Gesten zu verstehen und ihr eigenes Verhalten danach auszurichten. Diese Fähigkeiten von Hunden führen oft dazu, dass zu viel menschliche „Vernunft“ von ihnen erwartet wird. Bei aller Gelehrigkeit bleiben Hunde Lebewesen, die nach tierischen Mustern handeln. Dazu gehört vor allem ihr Schutz- und Verteidigungsverhalten, indem sie z. B. ihr Revier bewachen, ihre Position verteidigen, ihr Fressen behüten, auf Angriffe sofort reagieren, mit Artgenossen kämpfen und Hierarchien klären. Genau diese Instinkte sind es, die dazu führen, dass Hunde angreifen und beißen.

 

Lassen sie kleine Kinder mit Hunden nie alleine!

Über 50 % aller Hundebisse betreffen Kinder, insbesondere Kleinkinder. Bissverletzungen bei Kindern sind schwerwiegender als bei Erwachsenen, weil zumeist in den Hals oder Kopf gebissen wird. Einer Schweizer Studie zufolge passieren dreiviertel der Hundebisse mit Hunden, die den Kindern bereits bekannt sind, zumeist bei dem Hund zuhause. Mit dem eigenen Hund sind immerhin 21 % der Bissverletzungen passiert. Weitere Verletzungen passieren, wenn Kinder von Hunden angesprungen oder umgerannt werden.

 

Verhaltensregeln

Kinder werden häufiger Opfer von schweren Hundeattacken als Erwachsene. In vielen Fällen haben sie ungewollt den Jagdinstinkt des Hundes angeregt: durch hektische Bewegungen, durch Laufen und Springen, durch Schreien. Mitunter haben sie den Hund auch geärgert, unbewusst gar gequält oder „seine“ Bereiche nicht respektiert.

Folgende Regeln sollten Kinder unbedingt kennen und einhalten:

 

Annäherung an den Hund

  • Bei fremden Hunden immer erst den Besitzer fragen
  • Vorsichtig von vorne nähern und an der Hand schnuppern lassen
  • Ruhig mit dem Hund sprechen und keine hektischen Bewegungen machen

Kontakt und Spiel mit dem Hund

  • Den Hund niemals ärgern oder quälen
  • Ihn nicht ziehen und zerren, nicht anschreien
  • Ungestümes Spielen und Toben lieber sein lassen
  • Sich nicht anspringen lassen

Verhalten des Hundes einschätzen

  • Bei Knurren und Bellen auf Abstand gehen
  • Bei gesträubten Haaren und Zähnezeigen den Kontakt vermeiden
  • Einem aggressiven Hund nicht in die Augen schauen

Bereiche respektieren

  • Den Hund niemals beim Fressen stören
  • Ihm kein Spielzeug wegnehmen
  • Von Hündinnen mit Welpen Abstand halten
  • Niemals in eine Rauferei von mehreren Hunden eingreifen
  • Niemals vor dem Hund weglaufen, sondern stehen bleiben („wie ein Baum“) und den Hund nicht anschauen.

Gebissen werden: Wenn der Hund zuschnappt, möglichst still bleiben und nicht fortlaufen

  • niemals einen fremden Hund ohne Besitzer streicheln
  • niemals einen Hund von hinten anfassen
  • niemals einem zurückweichenden Hund nachgehen und ihn bedrängen,
  • niemals einem Hund längere Zeit in die Augen sehen oder ihn anstarren, da er sich bedroht fühlen könnte
  • niemals davonrennen, da die meisten Hunde Interesse an sich bewegenden Lebewesen zeigen und hinterher rennen, im schlimmsten Fall ein Kind als zu jagende Beute ansehen könnten
  • niemals laut schreien, da der Hund dadurch irritiert wird und aggressiv reagieren könnte
  • Anbieten eines Beißobjektes, um den Hund auf Distanz zu halten